Bestimmen und beherrschen die 6 großen Wohlfahrtsverbände (AWO, Diakonie, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Der Paritätische, ZWST) sowie die Sozialverbände die deutsche Sozialpolitik? Haben sie damit indirekt eine Sinnkrise bei fast allen Deutschen ausgelöst? Oder sind auch sie einfach nur Teil der Sinnkrise?
In jedem Fall entscheiden sie wie mit Benachteiligten umzugehen ist und sie wirken auf politischer Ebene mit - bis hin zur Vorlage von Gesetzesentwürfen. Und wenn man mal die Hand aufs Herz legt, dann muss man sagen, sie tragen seit Jahren zur Verhinderung von Inklusion bei. Ob es Absicht ist oder Versehen, ist schwer zu sagen. Gefangen im geschaffenen Menschenbild des Deutschen scheinen ja alle zu sein. Der Kelch ist weder an den Vertretern der Verbände noch am Rest der Bevölkerug vorbei gegangen. Weit mehr als ein Drittel aller Deutschen sind direkt von der Auslegung des Menschenbildes betroffen, da sie in den Einrichtungen der Verbände Betreuung, Pflege und Beratung erfahren.
Allein die Wohlfahrtsverbände der christlichen Kirche, also Diakonie und Caritas, betreuen zusammen 22 Millionen Deutsche, das macht nicht ganz 27 % der deutschen Bevölkerung aus. Und das ist, wie gesagt, nur der Marktanteil der Kirche! Wohlfahrt ist ein Wirtschaftszweig!
Wir haben mittlerweile ein Menschenbild, dass eine ganze Nation eher in eine Sinnkrise gebracht hat als in Euphorie versetzt. Und das ist für uns keine Annahme mehr, sondern nach 10 Jahren im sozialen Bereich Gewissheit.
Als ich in der Wirtschaft meinen Mantel an den Nagel hing und in den sozialen Bereich wechselte, glaubte ich ernsthaft, dass es im sozialen Bereich sozial zuging. Nirgendwo geht es unsozialer zu, nirgendwo wird mehr geklaut, gelogen, erniedrigt und betrogen, nirgendwo ist die Burnoutrate höher, nirgendwo gibt es mehr Angestellte mit Depressionen, nirgendwo passieren mehr Selbstmorde, nirgendwo ist der Mensch mehr Nummer als hier, egal ob Angestellter oder Teilnehmer der Hilfsangebote! Zumindestens in Deutschland ist das so! Nichts hat mich trauriger gemacht als diese Erkenntnis! Aber alle sind wir still, weil wir finanziell abhängig sind. Der durch die Systeme Erniedrigte kann die Schnauze nicht mehr aufmachen, weil ihm dann auch noch die letzten Kröten gestrichen werden (zu diesem Thema kann man auch mal diesen Blogbeitrag inkl. meinem Kommentar lesen) und der, der erniedrigen muss, kann die Schnauze nicht aufmachen, weil er dann seinen Job verliert und den braucht er, damit er sich sein Leben, was oftmals auch nicht mehr wie essen, schlafen und arbeiten ist, leisten kann (und auch zu diesem Thema kann man mal diesen Blogbeitrag lesen). Und wenn die freien Träger, die nicht unter der Flagge der 6 Wohlfahrtsverbände fahren, aufmucken, dann spüren sie es in der Vergabe von Aufträgen, die dann nämlich nicht mehr kommen. Was natürlich auch jedem Träger, der unter der Flagge fährt, passieren kann, selbst das haben wir schon gesehen. Aufmucken wird mit Geldentzug bestraft!
ABER: Wir sitzen alle im gleichen Boot! Wir können uns gemeinschaftlich entscheiden das Boot zu wechseln. Und selbst die Wohlfahrtsverbände könnten Platz nehmen in diesem neuen Boot. Da ist Platz für alle! Nur das bisherige Menschenbild muss beim Einstieg ins neue Boot abgegeben werden. Niemand kann uns zwingen so weiter zu machen. NIEMAND! Nur folgenden Dingen können wir uns nicht entziehen: Nahrung aufnehmen, Nahrung verdauen, schlafen, sterben ... der Rest lässt noch viel Spielraum ...
Als ich nach Italien auswanderte, da hatte ich das erste mal ein Gefühl von Heimat, von angekommen sein, ohne sofort benennen zu können, warum es so war. In der Gesellschaft von Italienern, bzw. Sarden fühlte ich mich wohl.
Es beschäftigte mich, wie ich mich einer anderen Nation so viel näher fühlen konnte als der eigenen. Ich interessierte mich immer mehr dafür, wie das staatliche System in Italien aufgestellt ist. Die Unterschiede der weltweiten Nationen fand ich als kleines Kind schon spannend, lebte ich doch in einem Schmelztiegel: dem Kohlenpott. Je älter ich wurde umso mehr versuchte ich mein Wissen zu vertiefen. Empfehlenswerte Bücher kamen mir dabei vor Jahren in die Hände: "Lokales Denken, globales Handeln - Interkulturelle Zusammenarbeit und globales Management" von Geert Hofstede oder "Die Geschichte der Ethnologie" von Werner Petermann. Und noch einige mehr.
Zu den sehr lehrreichen Büchern gehörte für mich unter anderem auch: "Integration von Menschen mit Behinderung - Entwicklungen in Europa". Drei Berichte daraus habe ich in unseren Blog gesetzt. Ich kann jedem, der sich für Integration und Inklusion interessiert, nur empfehlen diese Berichte zu lesen.
Es handelt sich dabei um Berichte aus dem Jahr 2000, in dem die Geschichte der italienischen Inklusion erzählt wird, die dort bereits im Jahr 1977 startete. Deutschland steht nun im Jahr 2016 genau an dem Punkt, an dem Italien vor 39 Jahren stand. Ist ein bisschen beschämend für eine Weltwirtschaftsmacht, aber nunmal ein Fakt.
Im ersten Bericht erzählt Edith Brugger-Paggi, dass die Italiener das an den Anfang setzten, was auch an den Anfang gehört, sofern man sich tatsächlich ein Gelingen wünscht: die Wertvorstellung. Jede Nation hat ihre gelebten (nicht schriftlich fixierten) Werte, die sich zu einem Menschenbild zusammen fügen, dem die meisten Menschen dieser Nation entsprechen wollen - wie ein stillschweigendes Übereinkommen. Der Großteil der Italiener hatte genau die Wertvorstellung, die es braucht, um Inklusion zu wollen und alles zu tun, um sie gelingen zu lassen. Eine Wertvorstellung ist das, was ein Volk fühlt, nicht das, was ihm per Gesetz vorgeschrieben wird. Das Hauptaugenmerk lag auf dem Beginnen und nicht dem Einholen von Studien. Lernen im Tun und immer unter Einbeziehung von Betroffenen, denn niemand kann es besser beurteilen wie der, der direkt betroffen ist. Die Italiener stemmten und stemmen sie noch - die Inklusion - mit weitaus geringeren Haushaltsmitteln (das Geld, was ein Staat ausgeben kann) als sie den Deutschen zur Verfügung stehen. Wer den Bericht lesen will, einfach hier klicken.
Wie wunderbar es funktioniert hat, spürt man richtig beim Lesen des Berichts von Verena Elisabeth Turin. Sie hat das Down-Syndrom und ihre Kindheit und Jugend im Italien nach der Inklusionsumstellung erlebt. Man gewinnt den Eindruck, dass dort ein Mensch schreibt, der in der Gesellschaft nicht nur angekommen ist, sondern von Anfang an wie selbstverständlich dazu gehörte. Wer ihn lesen will, einfach hier klicken.
Der Bericht von Verenas Mutter Evi Leimstädtner-Turin rundet das Ganze ab, um sich ein Gesamtbild schaffen zu können. Es wird deutlich, dass es hier und da noch ruckelte, aber das auch im Empfinden der Mutter die Integration tatsächlich funktioniert hat. Durch ihren Bericht wird auch noch mal deutlich, wie glücklich sie über die Unterstützung war, die ihnen zuteil wurde, da man durchaus schon genügend Herausforderungen zu bewältigen hat. Wer auch diesen Bericht lesen möchte, einfach hier klicken.
Was ist eigentlich die Wertvorstellung des Deutschen? Und was für ein Menschenbild ergibt sich daraus?
Ich musste wirklich erst mal überlegen und versuchen es einzukreisen, also "jedes Element zählt" ist es glaube ich nicht, die anderen drei Worte "Einigkeit - Recht - Feiheit" glaube ich auch nicht. Oder na ja, kommt ja immer drauf an wie man es auslegt ...
Aber ich erinnere mich an Sprüche, die man immer zu hören kriegte. Nicht zwingend aus dem Elternhaus (aber ggf. auch von dort), sondern aus dem gesamten Umfeld, in dem man sich bewegte. Man hörte sie so oft, dass sie sich einprägten:
- Haste was, biste was!
- Der Klügere gibt nach!
- Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser!
- Ausnahmen bestätigen die Regel!
- Aller Anfang ist schwer!
- Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!
"Haste was, biste was!" teilt die Gesellschaft in Gewinner und Verlierer auf. Fördert Minderwertigkeitskomplexe, Traurigkeit, Überarbeitung, Burnout, Hass, Neid, Mißgunst und dass man es bis zur Weltwirtschaftsmacht schafft. Darüber sollten wir alle mal ein bisschen länger nachdenken.
Nach einer aktuellen Studie leiden 86 % aller Deutschen am Arbeitsplatz. Es ist ein Durschnittswert. Befragte man nur die Altersgruppe zwischen 18 - 39 Jahren, liegt der Prozentsatz bei 91 %. So viele Menschen leiden unter dem Druck der Arbeit. 91 %!! Alter Schwede!! Ich merke grad, dass ich wissen will, wo die 9 % arbeiten. Macht "Haste was, biste was!" krank und unzufrieden und nimmt uns unsere Fröhlichkeit?
"Der Klügere gibt nach!" bringt die zum Schweigen, deren Meinung wichtig ist.
"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser." Den Spruch fand und finde ich sowas von doof, umgedreht find ich ihn viel besser. "Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser." Natürlich gibt es Menschen, die das Vertrauen eines anderen ausnutzen. Mehr als genug sogar! Meiner Meinung nach tun gerade diese Menschen es aber auch, wenn sie kontrolliert werden. Ob ich das Vertrauen eines anderen mißbrauche, ist eine Frage des Charakters und der moralischen Festigkeit, nicht der mangelnden Kontrolle. Kontrolle engt ein, Vertrauen erhöht beim anderen das Selbstwertgefühl, zumindest solange er es nicht mißbraucht. Menschen, die das Vertrauen eines anderen mißbrauchen, geht es übrigens richtig schlecht, wenn sie erstmal drauf kommen, was sie dadurch verloren haben. Vertrauen ist mindestens ein so wertvolles Geschenk wie die Liebe. Schenkt man einem Menschen Vertrauen, kann er weit aus mehr lernen, als wenn man ihn kontrolliert. Aber in Deutschland gilt "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser."
"Ausnahmen bestätigen die Regel!" Der Spruch hat mich als Kind schon tierisch aufgeregt. Wenn "Der Klügere gibt nach!" nicht funktionierte, um den Gesprächspartner mundtot zu machen, dann wurde der Killersatz "Ausnahmen bestätigen die Regel!" zum Einsatz gebracht und damit war das Thema vom Tisch. Eine Ausnahme vermag ja vielleicht vieles, aber niemals eine Regel bestätigen. Sie kann eine Regel hinterfragen, sogar widerlegen, sie kann sie zu einer Wahrscheinlichkeit machen und ihr damit das Absolute nehmen, was sie zu vermitteln sucht.
"Aller Anfang ist schwer!" da hatte zum Glück Hermann Hesse ja mal die Sichtweise der Franzosen mit ins Spiel gebracht, da "wohnt jedem Anfang ein Zauber inne!" Hatte sich leider trotzdem nicht als Volksweisheit durchgesetzt. Wie unterschiedlich doch die Herangehensweise an etwas Neues ist, je nachdem ob man es nun als schwer oder als Zauber ansieht. Innovationen dauern in Deutschland nicht grundlos so lange und führten wohl zu dem Ausspruch: "Das haben wir immer schon so gemacht!"
"Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!" war bestimmt gut gemeint, da einem als Döppel alles leichter fällt. Dazu gab es eine sehr interessante Dokumentation auf Arte, die leider im Netz nicht mehr abrufbar ist, nur noch den Trailer kann man sich ansehen. Die wirklich guten und lehrreichen Dokumentationen verschwinden meistens aus dem Netz. In den ersten drei Jahren unseres Lebens lernen wir unendlich viel - mehr als später. Wir kommen mit einer Art "Universalgehirn" zur Welt, was es uns ermöglicht jede Sprache dieser Welt zu erlernen und zu verstehen. Die wichtigsten Sachen, die man zum Überleben braucht in dem "Raum", in dem wir geboren werden, eignen wir uns an und dann verlieren wir die darüber hinaus gehenden Fähigkeiten, da sie ab dem Moment quasi unnütz werden. Aber zu glauben, dass man als "Hans" nichts mehr lernt, ist ein fataler Trugschluss. Auch der Hans kann noch alles lernen, schlimmstenfalls dauert es ein bisschen länger.
Kann man nun daraus schon ein Menschenbild ableiten? Vielleicht so: Ein guter Mensch ist der, der bis zum Umfallen arbeitet, nichts hinterfragt und sich um die, die in dieses Schema nicht reinpassen, kümmert und sie kontrolliert. Sie sollen sich nicht am Leistungsprozess beteiligen, weil das ist ja nur was für den ganz fitten Durchschnittsbürger, also derzeit 9 - 14 % der arbeitenden Bevölkerung. Tschuldigung, aber der musste jetzt sein! Euch ist klar, dass wenn wir das jetzt auf alle Deutschen hochrechnen würden (in der Studie sind ja nur die aufgeführt, die in einem Arbeitsverhältnis stehen), der optimale Durchschnittsbürger, an dem wir alles ausrichten, in unserer Bevölkerung einen Anteil von 5 - 7 % hätte. Auch darüber sollte man ruhig mal etwas länger nachdenken!
Für den Fall, dass Ihr es nicht wissen solltet, weil ihr es noch nicht am eigenen Leib erlebt habt: in einer Gesellschaft, in der das Wichtigste ist mithalten zu können, fühlt es sich richtig Scheiße an, wenn man genau das nicht kann. Es gibt immer noch einige die glauben, dass ihnen das erspart bliebe. Aber nur an denen von uns, geht dieser Kelch vorüber, die die "Gnade" des frühen Todes erleben. Alle anderen kommen an den Punkt erleben zu müssen, was es heißen wird nicht mehr zu dem Teil der Bevölkerung zu gehören, bei dem "alle" mithalten können. Das ist so, wenn man älter wird. Ein natürlicher und ganz normaler Prozess. Menschen mit Behinderung "dürfen" dieses Gefühl schon vorm Alterungsprozess erleben. Menschen mit Behinderung haben immer zwei Behinderungen, die ihr Leben bestimmen. Die, die sie haben und die, die ihnen von außen auferlegt wird. Eine für viele auf den ersten Blick nicht verständliche Behinderung ist die "Schonraumfalle". Raul Krauthausen und sein Team haben diese wunderbar in einer öffentlich nachlesbaren Rede auf den Punkt gebracht.
Eine sehr interessante Wortschöpfung: die "Schonraumfalle"! Allen, die nicht mithalten können, "ermöglichen" wir einen Schonraum: Altenheim, Pflegeheim, Behindertenheim, ... Als Nutzer des Schonraums darf man sich dankbar fühlen und zeigen, sich still über die zuteil gewordene Hilfe freuen sowie schweigen. Die Idee ist ja auch durchaus nett gemeint. Man wird versorgt, ohne etwas dafür tun zu müssen. Auf den ersten Blick scheint das paradiesisch zu sein. Aber wer sich im Schonraum befindet, der gehört halt nicht mit dazu.
Und dann wird der Schonraum tatsächlich zur Schonraumfalle! Wir sind soziale Wesen. Dazu zu gehören ist ein weitaus größeres Gut als versorgt zu sein! Herzenswärme kann einem mehr fehlen als ein Teller Suppe.
Mit Worten bringt man viel mehr zum Ausdruck als nur das Wort als solches. In manchen Worten findet sich ein Lebensgefühl einer ganzen Nation.
Die Franzosen nennen ihre Schwiegermutter zum Beispiel: belle-mère! Wenn man es wörtlich übersetzte, hieß es auf Deutsch: schöne Mutter. Bei uns kommt eher die Zuordnungsliebe durch und beim Franzosen mehr das Herz. Ich finde, es ist eine wunderschöne Idee die Frau, die den Menschen zur Welt brachte, den man von Herzen liebt, als die schöne Mutter zu bezeichnen. Man lernt viel über andere Kulturen und über die eigene, wenn man eine Fremdsprache lernt.
Es ist nicht immer leicht die richtigen Worte zu finden, manchmal verletzt man ohne es zu wollen. Auch wir tun uns immer sehr schwer. Sagt man nun besser Mensch mit Handicap, Mensch mit Behinderung, Mensch mit Einschränkung. Wie sagt man es richtig, wenn man nicht verletzen will, zumal es individuell ganz unterschiedlich aufgefasst werden kann. Das, was gar nicht geht, da sollte man meinen, das spüre jeder sofort. Aber ...
Der Deutsche ist sehr präzise und sehr auf Zuordnung ausgerichtet, was bisweilen zu Formulierungen führen kann, die auch zutiefst beschämend sein können. Wenn man die Zuordnung, welcher Typ von Mensch mit Behinderung die GEZ-Gebühren erlassen bekommt, liest, kann es einen gruseln.
Um es besser lesen zu können einfach zum Vergrößern aufs Bild klicken oder einmal zur Homepage wechseln.
Tja, "Einigkeit, Recht und Freiheit" steht in unserer Hymne, gelebt wird aber eher "Fleiß, Ordnung und Kontrolle".
So richtig zufrieden macht das auf Dauer wohl nicht und gesund scheint es auch nicht zu sein. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, sauer darüber zu sein, dass wir mit den oben aufgeführten Sprüchen wie "Haste was, biste was!" usw. in die Irre geführt wurden. Aber es macht keinen Sinn sauer darüber zu sein. Es ist sogar wichtig diese "Leitsätze" (Glaubenssätze) als Kind mit auf den Weg zu bekommen, da sie uns helfen, dass wir uns in der Gesellschaft, in die wir hinein geboren wurden, zurecht finden - uns orientieren können. Das ist sozusagen unser Betriebssystem, welches automatisch im Hintergrund abläuft. Welches wir als gegeben und richtig annehmen, um dann mit dieser Programmierung unsere Handlungen vornehmen zu können. Und es ist durchaus gut so, dass es so ist. Wenn wir täglich die Werte, die uns Orientierung bieten sollen, hinterfragen, kämen wir gar nicht ins Handeln.
Ab und an die Programmierung zu überprüfen, vor allem spätestens wenn es nicht mehr rund läuft, kann aber nicht schaden. Heute ist die Welt nicht mehr wie sie vor 50 Jahren war. Heute sind die Herausforderungen andere als damals. Direkt nach den Kriegen kann "Fleiß, Ordnung und Kontrolle" genau das gewesen sein, was das Land wieder hoch gebracht hat. Alle mal für eine Zeit lang die Zähne zusammen beißen und das Land erstmal wieder auf Stand bringen. Wahrscheinlich haben wir mit dem Hinterfragen und Überprüfen schon zu lange gewartet. In den 70ern wäre der geeignete Zeitpunkt gewesen, aber da lief grad alles rund, da war von den Auswirkungen, die wir heute haben noch nichts zu spüren. Und da waren halt alle drin im Hamsterrad ... mal anhalten und in sich gehen, wurde wohl nicht für möglich gehalten ... wie auch heute immer noch ...
Wir haben mal eine Infoschrift verfasst, die dabei helfen kann, es persönlich zu schaffen andere Perspektiven einzunehmen. Das kann für ein zufriedenes Leben sehr hilfreich sein. Wenn Ihr sie lesen mögt, ladet sie Euch gerne runter. Ihr findet sie in unserem Shop, einfach ganz nach unten scrollen. Wir haben sie: "Informationsschrift zur Kraft der Gedanken" genannt. Wir möchten dafür nichts von Euch haben, auch nicht Eure email-Adresse, wirklich gar nichts. Wenn es Euch ein Bedürfnis ist uns was dazu zu schreiben (auch Kritik), freuen wir uns darüber, aber auch das muss nicht sein. Erkenntnisse aus 166 Bücher sind dort eingeflossen, es ist bestimmt noch nicht der Weisheit letzter Schluss, schließlich ist alles ständig im Wandel, aber um Mißverständnisse aufzudröseln ist sie hilfreich.
Verzeiht und fragt nicht danach wer Schuld hatte - ohne Schuld ist niemand auf dieser Welt. Tatsächlich niemand. Schon wieder etwas, was uns eint. Alle haben wir eine Prägung erhalten, die uns zur Orientierung diente. Alle werden wir den Tod finden und alle haben wir Schuld aufgeladen. Der eine mehr, der andere weniger, aber keiner ist ohne. Man kann nicht durch diese Welt gehen ohne Eingriffe vorzunehmen, wenn man überleben will. Auch Indianer, die im Einklang mit der Natur lebten, mussten einen Büffel töten, wenn sie über den Winter kommen wollten. Er musste sein Leben für das ihre geben. Ohne Schuld geht es nicht.
Der Umgang mit Schuld ist uns, meiner Meinung nach, auch auf eine Weise beigebracht worden, die uns als Gesamtbevölkerung dieser Welt nicht dienlich ist. Schuld kann man nicht ausgleichen, nicht durch Geld, nicht durch Gebete, nicht durch Entschuldigungen. Da wir soziale Wesen sind, müsste es sich für uns besser und gesünder anfühlen, Schuld so klein wie möglich zu halten und uns ihrer voll bewusst zu sein. So wie die Indianer sich beim Büffel dafür bedankten, dass er sie durch seinen Tod am Leben erhalten wird. Aber dann darf man nicht einfach nur nehmen und sich bedanken, man muss auch geben. Wie im Fall der Indianer zum Beispiel, dass man dafür Sorge trägt, dass der Lebensraum der Büffel erhalten bleibt. Verantwortung übernehmen für das eigene Handeln, indem man sich der Auswirkungen des eigenen Handelns bewusst wird.
Ich muss zugeben, ich bin nicht so ein großer Freund der Kirche, keiner Kirche übrigens! Was nicht bedeutet, dass ich nicht an Gott glauben würde. Was ich allerdings auf eine sehr individuelle Art mache, die ich niemandem erklären will. Meiner Meinung nach findet sowieso jeder Gott auf seine Art oder auch gar nicht und beides ist okay. Ich sehe vieles bei den kirchlichen Institutionen kritisch, wie zum Beispiel den Umgang mit dem Thema Schuld. Was unter anderem damit zusammenhängt, dass ich irgendwann mal die Satzung des Vereins, also die Bibel, gelesen habe. Na ja, würde bei Markus 10;21 nicht u. a. stehen: ... Gehe hin, verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen ..., dann würde ich die Kirche vielleicht anders sehen können. So vieles, was Christen wichtig sein sollte, wird von fast allen Kirchenvertretern selbst gar nicht vorgelebt. Wer weiß, was es Herrn Ratzinger damals so schwer machte weiterhin als Papst tätig zu sein. Ich hatte von ihm durchaus den Eindruck, dass er sehr viel Energie in die kritische Auseinandersetzung seines Glaubens setzte. Ich denke, wenn man es sehr intensiv betreibt und wirklich ernst nimmt, stößt man irgendwann an die eigenen Grenzen, wenn das Gewollte nicht gelebt wird, nicht gelebt werden kann.
Nicht nur der Umgang mit dem Thema Schuld bereitet Schwierigkeiten auch mit dem Thema Vergleichen ist es so eine Sache. Ich kann nicht sagen, ob die Aussage, dass man sich nicht mit anderen vergleichen soll, durch die Kirchen entstanden ist oder durch diese Millionen Glücksexperten auf dieser Welt. Auch ich bediene mich oft der deutschen Präzision und Ordnungsliebe (die eigene Herkunft legt sich so schnell nicht ab) und habe noch mal in der Bibel nachgeschaut. Und dort ist nicht die Rede vom vergleichen, sondern dass man sich nicht messen soll. Diese Definition gefällt mir viel besser. Lebt man nämlich nach dem Motto sich nicht mit anderen zu vergleichen, ist man dann überhaupt bereit sich selbst erkennen zu wollen? Wenn ich nicht bereit bin zu vergleichen, verschließe ich mich allem was anders, was neu ist. Oder habe ich jetzt einen Denkfehler?
Selbstverständlich kann es passieren, dass man sich damit auch schlecht fühlen kann. Durchs Vergleichen kann man zum Hinterfragen kommen und ggf. muss man dann feststellen, dass man das woran man bis zu diesem Tag glaubte, ablegen muss, um zu dem Punkt zu kommen, wo man eigentlich hin will und das man mit der Art wie man bisher lebte definitiv dort nicht ankommen wird. Da kann einem auf einmal alles wie ein Kartenhaus zusammen stürzen. Und entweder macht man weiter wie bisher und "entledigt" sich der Person/der Personen, die einen "Kratzer" auf dem inneren Seelenfrieden hinterlassen hat/haben oder man entzieht sich der bisherigen Gemeinschaft und geht in die Stille (ich glaube das hat Ratzinger getan) oder man geht offensiv in die Veränderung. In irgendeiner Form will man "die Störung" auf jeden Fall los werden.
Ich lese ab und an Blogbeiträge von einem jungen Mann, der immer wieder interessante Sichtweisen anführt. Und grad vor kurzem hatte er einen Beitrag in die sozialen Netzwerke gesetzt, in dem eine Aussage von Teal Swan drin vorkam, nämlich: "Menschen, die negative Gefühle in uns auslösen, sind Boten für die nicht geheilten Teile in uns." Wunderbar! Und ich würde sagen: wahr! Das, was man am wenigsten hören will, ist das, womit man sich als erstes auseinandersetzen sollte. Schon allein um seiner selbst willen.
Sich vergleichen führt zu Erkenntnissen, liebsame wie unliebsame. Sich am anderen messen, das ist das, was uns nicht weiter bringt. Wenn man sich Vorbilder nimmt und vergleicht sich mit ihnen, dann entdeckt man, was sie anders machen als man selbst und dann wird man entscheiden müssen, ob man auch so handeln kann. Und man kann überlegen, wenn man noch nicht an dem Punkt ist, was man tun könnte, damit es doch ginge. Wenn ich beginne mich zu messen, dann ist der Fokus nicht mehr auf der Lernbereitschaft, sondern dann entwickelt es sich zum Konkurrenzkampf und ab da kann es unangenehm werden. Wenn man beginnt sich zu messen, kommt man weg vom miteinander hin zum gegeneinander.
Wir sind eine Gesellschaft geworden, die sich nicht mehr ganz fühlt. Auch die Deutschen lebten mal mit allen Generationen und Familienmitgliedern, egal ob jung, alt, krank, gesund, behindert, nicht behindert unter einem Dach. Mit der Auflösung und Separierung haben wir einen Teil von uns verloren. Unser Freund, Andres Hess, greift in seinem Gastbeitrag in unserem Blog einen interessanten Aspekt auf. Die Abgrenzung und Ausschließung des Menschen mit Behinderung kann daher rühren, dass dem Menschen ohne Behinderung durch dessen Dasein unbewusst seine Vollständigkeit dadurch in Frage gestellt wird. Es fällt uns allen sehr schwer, uns mit uns selbst auseinander zu setzen, egal ob wir eine Behinderung haben oder nicht. Und bei den Menschen ohne kann der Anblick eines Menschen mit Behinderung Gefühle hervor fördern, mit denen man sich nicht auseinander setzen möchte. Das passt durchaus, wenn man sich nochmal die Formulierung zur Befreiung der GEZ-Gebühren durchliest.
Auf einmal kommt die Angst vor Verzicht. Man möchte sich mit dem Menschen mit Behinderung nicht auseinander setzen, weil man dadurch Einbußen befürchtet. Haste was, biste was, haste nix, biste nix, klopft im Kopf. Wer "unversehrt" ist, für den ist es selbst schon schwer genug dazu zu gehören, dann noch jemanden mitziehen der "versehrt" ist, das will sich nicht gut anfühlen. Versorgen ja, aber teilhaben lassen lieber nein. Dass der vermeintliche Verzicht gar kein Verzicht ist, sondern einen unwahrscheinlich großen Gewinn in sich birgt, sieht man erst auf den zweiten Blick. Wirkt das italienische Volk auf Euch mürrisch, unfreundlich, unglücklich? Auf mich auf jeden Fall nicht. Eine der drängensten Fragen der Flüchtlinge, die in Deutschland ankamen war, warum die Deutschen nicht fröhlich sind. Die Flüchtlinge, die hier in Italien ankamen, hatten diese Frage nicht! Und die Italiener sind im Durchschnitt finanziell gesehen ärmer. Wieviel Gewinn im Verzicht liegt, kann man hier mal wunderbar nachlesen.
Was werden wir mitnehmen, wenn wir gehen? Wir können unseren Verstorbenen eine Pyramide als Grab bauen, wir können alle materiellen Reichtümer, die zu ihrer Lebzeit in ihren Besitz gelangten, dazu legen. Das nimmt der Tote aber nicht mit, das bleibt alles da, außer es klaut einer, dann bekommt es einen neuen Besitzer und auch der kann es nicht mitnehmen.
Wenn man überhaupt irgendetwas mit nehmen kann, dann kann es doch nur etwas sein, was wir nicht sehen können. Materielles bleibt hier, selbst unser Körper. Die Seele, wenn wir denn eine haben, könnte man sich noch vorstellen, dass man die mit nimmt. Also wenn man unbedingt was mitnehmen will, dann könnte es doch Sinn machen, dass man die Seele anreichert. Eine reiche Seele müsste einem in den nachfolgenden Leben, sofern es diese denn gibt, doch noch am meisten nützen. Das ist nicht nur ein schöner Gedanke, um doch etwas mitnehmen zu können, sondern tut einem ganz direkt schon im Hier und Jetzt gut. Es gibt bekanntlich ein Leben vor dem Tod!! Und warum da nicht ein paar schöne Dinge für die Seele sammeln? Das wird uns das Herz warm halten, wenn wir es brauchen.
Wenn wir uns entschliessen, dass wir doch alle wieder zusammen gehören und somit Inklusion tatsächlich Wirklichkeit werden lassen wollen, dann sollten wir einmal auf das deutsche Bildungssystem schauen. Und im Laufe der Jahre stellen wir eigentlich nur noch eins fest: Das allmähliche Verschwinden der Bildung aus dem Land der Dichter und Denker.
Ganz hautnah, vor Ort in den Schulen, wird es von Jahr zu Jahr erschreckend deutlich, was alles nicht mehr geht. Und wenn man dazu mal einen Blick auf die Geschichte unserer Bildungspolitik wirft, da wird einem direkt ein bisschen gruselig.
Da verschwinden so nach und nach einfach Sachen ...
Zum Beispiel im Grundgesetz:
Alte Version Art. 91 b des Grundgesetzes:
"Bund und Länder können auf Grund von Vereinbarungen bei der Bildungsplanung und bei der Förderung von Einrichtungen und Vorhaben der wissenschaftlichen Forschung von überregionaler Bedeutung zusammenwirken. Die Aufteilung der Kosten wird in der Vereinbarung geregelt."
Während des "Sommermärchens 2006" wurde der Art. 91 b wie folgt abgeändert:
(1) Bund und Länder können auf Grund von Vereinbarungen in Fällen überregionaler Bedeutung zusammenwirken bei der Förderung von:
1. Einrichtungen und Vorhaben der wissenschaftlichen Forschung außerhalb von Hochsch.;
2. Vorhaben der Wissenschaft und Forschung an Hochschulen;
3. Forschungsbauten an Hochschulen einschließlich Großgeräten.
Vereinbarungen nach Satz 1 Nr. 2 bedürfen der Zustimmung aller Länder.
(2) Bund und Länder können auf Grund von Vereinbarungen zur Feststellung der Leistungsfähigkeit des Bildungswesens im internationalen Vergleich und bei diesbezüglichen Berichten und Empfehlungen zusammenwirken.
(3) Die Kostentragung wird in der Vereinbarung geregelt.
Schwupps, ohne dass es so wirklich einer bemerkte, war die länderübergreifende Bildungsplanung auf einmal nicht mehr mit dabei, also irrelevant geworden. Warum? Das war super, dass das im Gesetz stand, weil der Förderalismus auch einfach viele Nachteile mit sich bringt. Förderalismus bedeutet, dass es Bereiche gibt die nur vom Bund entschieden werden dürfen und dass es Bereiche gibt, die die Länder selber regeln und der Bund sich da nicht einmischen darf. Nun ist gerade Bildung mit das wichtigste für eine Nation, das kann fatale Auswirkungen haben, wenn jedes Land diesbezüglich sein eigenes Süppchen kocht. Sehr herausfordernd ist der Förderalismus auch immer dann, wenn Regelungen aus einem Bereich in einen anderen Bereich hinein spielen. So ist Schulpolitik gesetzlich vorgeschrieben Ländersache und Arbeitsmarktpolitik aber Bundessache. Ganz unglückliche Konstellation, die durch die Änderung des Grundgesetzartikels keine Verbesserung erfahren hat - im Gegenteil!
In der derzeit aktuellen Fassung ist noch mal ein bisschen was eingekürzt worden. Aber das ist nicht das einzige was verschwunden ist ...
Es gab mal einen Deutschen Bildungsrat und zwar in der Zeit von 1965 - 1975, der hatte sich folgendes auf die Fahne geschrieben:
"Das Recht auf schulische Bildung ist dann verwirklicht, wenn Gleichheit der Bildungschancen besteht und jeder Heranwachsende so weit gefördert wird, dass er die Voraussetzungen besitzt, die Chancen tatsächlich wahrzunehmen. ... Die Verbesserung der Bildungschancen wird vorwiegend unter dem Gesichtspunkt gesehen, dass Benachteiligungen aufgrund regionaler, sozialer und individueller Voraussetzungen aufgehoben werden müssen."
Was man sich in Deutschland vor 51 Jahren auf die Fahne schrieb, sieht im heutigen Deutschland so aus:
Während der Wirkungszeit des Deutschen Bildungsrates kam aber zum Glück auch mal was dazu und zwar im Jahr 1970, da trat die "Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung" in Kraft. Von dort aus gab man Empfehlungen zur Bildungsplanung und Forschungsförderung an die Bundes- und Landesregierungen.
Aber im Jahr 2007 verschwand auch diese Kommission von der Bildfläche. Am 11.09.2007 (ich frag mich grad, ob man den 11.09. wohl mit Absicht gewählt hat) wird von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten die Errichtung einer "Gemeinsamen-Wirtschaftskonferenz" unterzeichnet, die zum 01.01.2008 ihren Dienst aufnahm. Diese Gemeinsame-Wirtschaftskonferenz übernahm Teile der "Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung". Wahrscheinlich kann sich nun schon jeder vorstellen, was nicht übernommen wurde. Genau, die Bildungsplanung.
So verschwand sie ein drittes mal von der Bildfläche und tauchte bis heute auch nicht mehr auf ...
Dafür kamen auf einmal so komische andere Sachen. Das Bildungssystem wurde "durchlässiger" gemacht. Mit der Folge das Abschlüsse als eine Art Geschenk zu bekommen sind. "Haste was, biste was!" lässt grüßen.
Brot und Spiele!
Ob es an Asterix liegt, dass ich da grad drauf komm oder weil das Grundgesetz im Sommermärchen, als alle im Fußballtaumel waren, geändert wurde? Hm ...
Letztes Wochenende war der Auftakt zur EM und während fast alle nach Paris schauten, trafen sich ein paar der Mächtigsten so ganz privat über drei Tage in Dresden: die jährliche Bilderberg-Konferenz.
Für Verschwörungstheorien habe ich nichts übrig, aber manchmal wundere ich mich. Deutschland ist ja mittlerweile weltweit der drittgrößte Waffenlieferant. Airbus, die zu den größten Rüstungskonzernen gehören, richten das diesjährige Treffen aus. Frau von der Leyen und Herr Schäuble sind auch geladen. Da das Ganze ein privates Treffen ist, muss man natürlich auch nichts darüber berichten. Auch irgendwie pfiffig, oder? Sagt man einfach, man trifft sich privat, dann kann ja keiner was sagen. Wie viele wohl bei dem privaten Treffen dabei waren, die den Fußballsport finanziell "unterstützen"?
Ist bestimmt nen Zufall, dass das jetzt zeitgleich war ...
Alfred Herrhausen wollte das moralische Gewissen in die Wirtschaft zurückbringen und forderte 1987/1988 den Schuldenerlass für hochverschuldete Entwicklungsländer. 1988 nahm er an der Bilderberg-Konferenz teil und am 30.11.1989 wurde er ermordet ... hm ...
Vielleicht ist Bildung doch eher das zweitbeste Investment. Das beste Investment, was man machen kann, ist ein Investment in Nächstenliebe. Schaden würd es nicht!
Im Moment wird weder in das eine noch in das andere investiert.
Bildung wird in Deutschland ein Luxusgut, das denen vorbehalten bleibt, die es sich leisten können.
Wenn man als Hartz IV Empfänger monatlich derzeit 1,54 € in seine Bildung investieren kann, tja worin investiert man die dann? Wenn man sie 9 Monate anspart, kann man damit den Jahresbeitrag der städtischen Bibliothek bezahlen, je nach Stadt natürlich nur. Wenn die Stadt keine Sonderkonditionen für Arbeitslose bietet, kann es mitunter schon 16 Monate dauern, um den Jahresbeitrag für eine Stadtbibliothek anzusparen.
Die Aufstellung ist aus dem Jahr 2013. Der heutige Regelsatz liegt bei 404 € und führt so zu der satten Ausgabemöglichkeit von 1,54 € für Bildung. Wenn man den Anteil für Nachrichtenübermittlung in eine Flatrate fürs Internet investiert, hat man noch einigermaßen die Möglichkeiten sich weiter zu bilden. Alles wird und kann dort aber auch nicht kostenlos zur Verfügung gestellt werden.
Hm, warum denke ich jetzt schon wieder an Brot und Spiele, wenn ich auf die Aufteilung schaue?
Besteht eigentlich Interesse daran, das Volk verblöden zu lassen? Die Frage drängt sich ja geradezu auf!
Wenn man noch klein ist, dann sieht man noch das Wesentliche, so wie Henry:
Henry hatte in der Schule einen Film gesehen, in dem eine Meise Müll aufpickte, weil sie auf der Suche nach Nahrung war. Das ergriff ihn so, dass er nicht wusste wohin mit Wut, Trauer und Enttäuschung. Ich kann ihn so gut verstehen. Ich bin etliche Jahre älter als er, aber mich haut es auch regelmäßig aus den Socken.
Wer Fan von diesem kleinen Aktivisten werden will, hier seine Facebook-Fanpage: www.facebook.com/emotionalenvironmentalist/ Am 25.05.2016 lädt seine Ma dieses Video hoch, ein paar Tage später richten sie eine Facebook-Fanpage ein und mit Stand heute (15.06.) hat er schon über 21.000 Gefällt mir-Klicks. Die Hoffnung stirbt zuletzt! Noch ist der Kampf für eine lebenswerte Welt für alle nicht verloren ...
Auch wir bleiben unbeirrt dran!
Wir haben uns das Ziel gesteckt: "Die Welt so vorzufinden, wie wir sie selbst würden haben wollen, wenn wir jung/alt, schwach/stark, gesund/krank, behindert/nicht behindert wären."
Ein Ziel, das uns schon viel abverlangt hat im Land von "Haste was, biste was!" ... Aber gerade im Land von "Haste was, biste was!" müsste das Ziel erreicht werden, damit sich die Lage auch in anderen Ländern wieder entspannen kann ...
Sowie genügend Niederschlag im Death Valley dafür sorgt auf einen vermeintlich kargen Boden einen Blütenteppich zu zaubern, ist es ebenfalls unser Bestreben den „richtigen Regen“ zu finden, um allen Teilnehmern unserer Programme ihre eigenen Kompetenzen aufzuzeigen und erlebbar zu machen. Was herausfordernd ist, uns aber besonders große Freude macht.
Als wir im Jahr 2006 mit unserer InNatura GbR starteten, staunten wir doch sehr, dass alle Schulformen eine staatlich geförderte Berufsorientierung durchlaufen durften - nur Förderschüler wie Menschen mit Behinderung nicht. Das ärgerte uns so sehr, dass wir es trotzdem machten auch wenn uns niemand dafür bezahlte. Was am Ende nicht nur bedeutete, dass es niemand zahlte, sondern dass wir aus eigener Tasche drauflegten. Die Löhne der Trainer, das Material, die Forschungskosten, die Druckkosten fürs Buch, ... das sollte uns später noch öfter passieren ...
Aber so waren wir der erste Anbieter in NRW der einen Kompetenzcheck im Hinblick auf eine Berufswahl für Menschen mit körperlicher Behinderung anbot, der nicht den Fokus auf die Behindertenwerkstatt legte, sondern auf Berufsfindung im ersten Arbeitsmarkt. Das von uns selbst finanzierte Modellprojekt an der Förderschule mit dem Schwerpunkt körperliche Behinderung in Maria Veen wurde Teil einer Doktorarbeit und ist veröffentlicht beim ecotransfer-Verlag mit dem Titel „KompetenzChecks Daten, Konzepte und Impulse zur Berufsorientierung am Beispiel des Instrumentariums Kompetenzcheck Ausbildung NRW" (Tim Brüggemann/Bettina Knierim; ISBN 978-3-939019-05-3). Nach der Veröffentlichung, ein paar Kongressen und Gesprächen mit den Verantwortlichen konnten wir erreichen, dass Berufsorientierung auch für Menschen mit Behinderung in die Förderprogramme des Landes NRW mit aufgenommen wurde. Das freute uns!
Hier einmal ein Film aus dieser Zeit:
Je länger wir dabei waren desto mehr beschlich uns das Gefühl, Integration (damals hieß es noch Integration und nicht Inklusion) ist gar nicht gewollt.
2007 bekam Deutschland eine Ohrfeige in Form eines Berichts vom UN-Sonderberichterstatter Vernor Muñoz, der man sich seitens der Regierung mit Händen und Füßen erwährte und sie nicht als konstruktive Kritik annehmen konnte. Zeit Online berichtete damals:
... "Deutschland muss eine Strukturreform des Bildungswesens duchführen", heißt es ohne Wenn und Aber. Dafür macht Muñoz sieben Vorschläge. Am ausführlichsten ist die Begründung, warum das "extrem selektiv" gegliederte Schulsystem verabschiedet werden sollte. Es löse bei den Kindern Angst und Widerstand aus (eigene Anmerkung: genau so haben wir es an jeder Förderschule erlebt). Dagegen sollten Deutschlands Bildungspolitiker und Pädagogen jedes Kind als Individuum sehen und unterstützen. Verlangt wird eine bessere Sprachausbildung für Migrantenkinder. Eine demokratische Schulkultur ließe sich erreichen, wenn die Kinder mehr Autonomie erhielten, ihre Kompetenzen besser einsetzen könnten und ihnen mehr Zeit in Kindergärten und Ganztagsschulen angeboten würde. Die Leherausbildung habe sich weniger auf Fächer zu spezialisieren, als vielmehr der pädagogischen Ebene mehr Raum zu geben. Schließlich wird Deutschland aufgefordert, mehr in die frühkindliche Bildung zu investieren. ...
2009 lag die UN-Behindertenrechtskonvention vor, die auch Deutschland umsetzen muss. Drei Jahre investierten die Bundesländer dann ins Entwickeln von Umsetzungsplänen, also nur in die Pläne! Da war es schon 2012. Und sieht man sich die umfangreichen Umsetzungpläne an, dann wirken sie auf den ersten Blick gut strukturiert. Geht man tiefer rein dann entdeckt man aber die Stolperfallen. Für den Abbau unklarer Zuständigkeitsstrukturen ist niemand zuständig. Schulungen für Lehrkräfte sind angedacht, aber auch hierfür ist erstmal niemand zuständig. Lehrer erhalten Anlaufstellen, um ihre Problematiken in der Umsetzung von Inklusion zu schildern. Die Anlaufstellen werden von der Arbeitgeberseite geführt. Da kommt dann wieder die Angst ins Spiel, wer will schon gerne "unangenehm" auffallen, also ist es die natürliche menschliche Reaktion, dass man still bleibt und die Prolematiken lieber mit sich selber ausmacht.
2016. Und wieder schaut man seitens der Vereinten Nationen (UN) sorgenvoll auf Deutschland. Diesmal stehen die Behindertenwerkstätten im Fokus. Auszug der Zeit Online:
... „Die Prioritäten der Arbeitsmarktpolitik müssen verschoben werden: weg von der Förderung von Sonderstrukturen, hin zum gleichzeitigen Ausbau inklusiver Beschäftigungsmodelle auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“, erklärte Valentin Aichele, Leiter der Monitoringstelle zur UN-Behindertenrechtskonvention des Instituts anlässlich der Veröffentlichung des Positionspapiers „Inklusiver Arbeitsmarkt statt Sonderstrukturen“ am Montag.
Die Zukunft der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen müsse offen diskutiert und ein Konzept entwickelt werden, wie diese Sonderstruktur langfristig in einem inklusiv gestalteten Arbeitsmarkt aufgehen könne. ...
Hier geht es zum lesenswerten Artikel, der manchen sehr erschrecken wird, der sich noch nie mit dem Thema auseinander gesetzt hat! Für einen Lohn, den man wirklich nur als Ohrfeige seiner Leistung ansehen kann, werden dort Arbeiten für die Wirtschaft ausgeführt, wo man mit der Frage zurück bleibt, warum werden diese Arbeitskräfte nicht gleich in den Firmen eingesetzt, die sie beliefern? Geiz ist geil scheint nicht grad die weltbeste Überlebensstrategie zu sein! Übrigens was in dem Artikel gar nicht gesagt wurde, aber auch ein sehr entscheidender Faktor ist. Es ist nicht unbedingt unüblich, dass ein Träger mehrere Zweige gleichzeitig betreut. Von Förderschule über Behindertenheim über Berufsbildungswerk bis hin zur Behindertenwerkstatt kann schon mal alles in einer Trägerschaft sein ...
Es herrscht eine emsige Betriebssamkeit um das Thema Inklusion. Studien, Umfragen alles wird gemacht. Aber irgendwie, ist alles nur Kampf und Krampf! Die Vorgehensweise ist manchmal nicht nachvollziehbar. Zum Beispiel wenn man wissen möchte wie Deutschland über Inklusion denkt, wieso fragt man dann Bürger, ob sie glauben, dass die Regelschulen auf Inklusion vorbereitet sind? Wenn ich schon eine Umfrage in Auftrag gebe, warum stelle ich dann nicht eine Frage, die die eigene Meinung des Bürgers zum Thema Inklusion aufgreift. Und wenn ich wissen will, ob die Regelschulen auf Inklusion vorbereitet sind, warum führe ich die Umfrage dann nicht an Schulen durch? Wenn man die Umfrage anonym hält, könnten Schulleiter, Lehrpersonal ihre Bedenken frei äußern und man bekäme ein Bild davon, wo man zuerst ran muss. Wobei man es drehen und wenden kann wie man will, wir müssen an unsere Werte und an unser Menschenbild ran, das nützt alles nichts!
Hier das Statement aus dem Sozialbarometer Mai 2016 der AWO zur Umfrage, ob die Deutschen glauben, dass Inklusion an den Regelschulen umsetzbar ist:
So viele Pläne werden gemacht und dann wird Geld in Dinge investiert, die uns keinen Deut weiter bringen.
Aber gut, wenn man nicht so drauf gucken muss ...
Die Geldflüsse im sozialen System sind auch mal einen Blick wert!
Die 6 Wohlfahrtsverbände erhalten ihre Gelder durch Haushaltsmittel der EU, vom Bund und von den Ländern. Die Bedingungen, die man erfüllen muss, um diese Gelder zu erhalten, sind so angelegt, das im Grunde auch nur diejenigen sie erfüllen können, die schon über genügend Gelder verfügen. Teure Zertifizierungen und Vorfinanzierungen halten die aus dem Spiel raus, die man nicht drin haben will. Der Fokus liegt nicht auf der Innovation. Auch hier grüßt "Haste was, biste was!".
Ein weiterer Geldfluss der hauptsächlich bei den Wohlfahrtsverbänden landet, kommt aus der Wirtschaft. Dem Sozialverband SoVD ist die Einführung der Schwerbehindertenabgabe zu verdanken. Auszug aus der Homepage des SoVD (vormals Sozialverbund Reichsbund):
"Der Sozialverband Reichsbund wirkt bei der Durchsetzung des Gesetzes über die Beschäftigung Schwerbeschädigter vom 16. Juni 1953 mit und erreicht die Einführung einer Ausgleichsabgabe für jeden nicht besetzten Pflichtarbeitsplatz."
Wenn man uns Menschen, etwas anbietet wie wir es umgehen können uns unserer Angst zu stellen, wird das von der Mehrheit sehr bereitwillig angenommen. Und so ist es nunmehr seit 63 Jahren so, dass immer noch 75 % der Unternehmen lieber die Ausgleichsabgabe zahlen. So oft habe ich mich schon gewundert, warum wir das tatsächlich vorliegende Menschenbild bei unseren Überlegungen nicht mit einbeziehen. Wenn das Problem die Angst ist, dann muss man Geld investieren, um der Angst den Schrecken zu nehmen. Man muss die Menschen so nehmen wie sie sind und sie dort "abholen" wo sie gerade emotional stehen. Angst muss man ernst nehmen. Man baut sie nicht ab, in dem man sagt: "Stell Dich nicht so an!". Angst abbauen ist der lange Weg, aber der einzige, der wirklich effektiv ist. Was natürlich die Frage zur Zielstellung ins Spiel bringt. Soll Angst geschürt und aufrecht erhalten bleiben oder abgebaut werden?
Die Ausgleichsabgabe fließt übrigens an die Landschaftsverbände der jeweiligen Bundesländer und wird eingesetzt für die Integration von Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt. Diese Gelder fliessen unter anderem in die Integrationsämter der jeweiligen Städte. Die meisten dieser Integrationsämter werden von den 6 Wohlfahrtsverbänden betrieben. Somit landen auch Teile der Ausgleichsabgabe über Umwege bei den Verbänden.
Eine weitere Einnahmequelle sind Lotterien, unter anderem aus der, die sie selbst ins Leben gerufen haben. Zusammen mit dem ZDF gründeten die 6 Wohlfahrtsverbände den Verein der heute unter dem Namen Aktion Mensch bekannt ist.
Für die Vergabe der Mittel gibt ist es zwei Antragsverfahren, eins für die Vertreter der Verbände und eins für Träger, die nicht zu den 6 Wohlfahrtsverbänden gehören. Diese Vorgehensweise findet man auch bei der Vergabe von öffentlichen Geldern. Warum das so ist, konnten wir nicht ermitteln.
Wenn die Verbände wie sie es selbst auch sagen Teilhabe und Selbstbestimmung fördern und vor allem erreichen wollen für die Betroffenen, warum kommt seitens der Verbände keine Unterstützung für die Aktionen von Herrn Krauthausen und Herrn Grosch?
Wo sind die Vertreter der Verbände? Menschen mit Behinderung fangen an ihr Recht auf Teilhabe lautstark und mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen einzufordern. Und das ist wirklich gut so!
Warum war niemand von den Verbänden mit dabei als Herr Grosch seine Petition zum derzeit immer noch diskriminierden Teilhabegesetz überreichte? Ich frag mich grad, welcher Verband wohl dafür die Gesetzesvorlage geschrieben hatte, die 2005 dann in Kraft trat. Der Mehrheit der Bevölkerung ist dieses Gesetz und dessen Auswirkungen gar nicht bekannt. Menschen mit Behinderung, die auf Assistenz angewiesen sind, müssen Teile ihres Lohns abgeben, wenn sie sich am gesellschaftlichen Leben durch bezahlte Arbeit beteiligen. Mehr als 2.600 € dürfen sie nicht ansparen. Das gleiche gilt für ihren Lebenspartner. Man ist nun schon dran das Gesetz "auszubessern", aber die Vorschläge, die von den Menschen mit Behinderung kommen, will man nicht komplett umsetzen. Auch hier wieder ein erwehren mit Händen und Füßen. Wenn man eine 24-Stunden-Assistenz benötigt, dann kostet das 150.000 € im Jahr! Eine Kalkulation dazu kann man hier einsehen. Jetzt gibt es Menschen die sagen, na wenn man soviel Geld benötigt, dann kann man auch was an den Staat zurück geben, wenn man Geld verdient. Das kann man so sehen. Die Frage ist nur, wollen wir das so sehen? Da kommen wir wieder zu unserem Menschenbild. Wenn wir es als Benachteiligung ansehen, dass ein Mensch Assistenz benötigt und wir diese Benachteiligung so gut es geht ausgleichen wollen, warum wollen wir das an Bedingungen fest machen? Warum darf man dann immer noch nicht so am Leben teilhaben wie jeder andere auch? Warum?
Das wäre z. B. mal eine schöne Frage für eine Umfrage, wie die Deutschen zur Inklusion stehen. Die Frage, die allen Bürgern mal gestellt werden könnte:
"Möchten Sie, dass in Maßnahmen investiert wird, die es ermöglichen die Benachteiligung die Menschen mit Behinderung durch ihre Behinderung haben, ausgeglichen wird, damit weitesgehende Chancengleichheit entstehen kann? Und wenn ja dürfte dies bedingungslos geschehen? Und wenn es nicht bedingunglos geschehen darf, sagen Sie uns warum und welche Bedingungen Sie stellen würden?"
Haben wir Angst vor der Antwort?
Auf der einen Seite hatte ich helle Freude an der Ankett-Aktion von Herrn Krauthausen und Team, die ich auch ins Business-Portal XING trug. Sowohl in unsere Inklusionsgruppe, aber auch in Gruppen, die sich gar nicht mit diesem Thema beschäftigen. Die Diskussion muss in der Mitte der Gesellschaft ankommen. Gerade die, die meinen es liefe alles gut, müssen solche Ungerechtigkeiten erfahren. Auch wenn ich den Hut vor den Aktivisten ziehe, gleichzeitig beschämt es mich, dass man überhaupt zu solchen Aktionen greifen muss! Es müsste doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, dass ein Teilhabegesetz wirklich Teilhabe ermöglicht ...
Herr Krauthausen und Team, wir müssen Euch mal was sagen, Ihr habt unser rebellisches Blut wieder erweckt! ; ) Und den Mut zu diesem Beitrag gegeben!! Wir haben mit uns gehadert, aber durch Schweigen wird nichts besser. Nichts!
Was haben wir schon geblutet "nur", um an der Idee festzuhalten Inklusion und Teilhabe umsetzen zu wollen. Zweimal schon mit ganz dunkelblauem Auge an der Insolvenz vorbei geschrammt, wenn unsere Familien nicht so hinter uns stehen würden, dann gäb es uns nicht mehr! Privat Kredite aufgenommen, um die Löhne zahlen zu können. Seit Jahren entnehmen wir keinen Cent, sondern stecken alles wieder in Projekte. Was haben wir uns schon an den Haaren herbei gezogene Begründungen angehört, warum man uns nicht mehr buchen könnte. Und wie lange haben wir erstmal gebraucht, bis wir geschnallt hatten, dass unsere Auftraggeber das gar nicht umgesetzt haben wollten, was sie sich auf ihre Fahnen schreiben. Was haben wir alles für Schwierigkeiten bekommen "nur" weil wir uns nicht einfügen wollten. Mamma mia, wie oft haben Anja und ich überlegt, ob wir uns diesen Kampf weiter antun sollen. Ich erinnere mich noch an unsere Fahrt zur Nordsee, weil wir uns mal den Wind um die Nase pusten lassen wollten, um die Birne frei zu kriegen, wie wir denn weiter machen sollen, wo wir so viel Gegenwehr erfahren. Und was sind wir nass geworden an dem Tag. Es war nicht nur windig, es hat aus Kübeln geregnet. Wir waren nass bis auf die Knochen. In der Strandbar haben wir an unserem Sitzplatz die totale Pfütze hinterlassen. Schuhe, Jacke ausgezogen, immer war noch alles am tropfen. Das war der weltbeste warme Kakao, den wir je getrunken hatten. Und danach sind wir wieder in den Ring gestiegen, wie so viele andere Male danach auch. Wir sind irgendwie bekloppt! ; )
Herr Krauthausen, Herr Grosch, unser Team steht Ihnen zur Verfügung, was sollen wir machen??
Es ist einfach nur traurig, wie die Regierung sich windet. Ist denn gar kein Geld mehr in den Töpfen, dass man sich so benehmen muss? Ganz ehrlich, wenn kein Geld mehr da ist, dann sagt es doch einfach. Dann kann man doch andere Lösungen finden! Wenn Ihr nicht wisst wie man mit einem kleinen Budget viel umsetzen kann, fragt uns mal, wir wissen wie das geht. Wenn kein Geld da ist und es zu sagen, das tut definitiv weniger weh, als die an den Haaren herbei gezogenen Begründungen, die immer wieder nur Ohrfeigen für Menschen mit Behinderung sind!
Setzt Euch doch mal 24 Stunden in den Rollstuhl, simuliert die Unbeweglichkeit, in dem ihr euch mit Beinen und Armen an den Rollstuhl fixieren lasst. Und dann lasst Euch doch mal bei allem Helfen. Beim Anziehen, beim Essen, beim Waschen, beim Toilettengang ...
Nur 24 Stunden! Habt Ihr den Mut dazu? Nur 24 Stunden! Es gibt Dinge im Leben, da ist es hilfreich, wenn man weiß wovon man spricht!
Liebe Mitarbeiter des Bundesministerium für Arbeit und Soziales und liebe Frau Nahles, wußten Sie eigentlich, dass eine Vielzahl von Krankenkassen Antikorruptionsabteilungen eingerichtet haben, um den Missbrauch von Pflegegeldern in Griff zu kriegen?
Und wussten Sie eigentlich, unter welchen Druck Benachteiligte gesetzt werden, um dabei mitzuspielen? Wissen Sie wir unterhalten uns direkt mit Betroffenen und da erfährt man manchmal Sachen, da kann einem ganz anders werden. Da erfährt man, was tatsächlich passiert. Das ist extrem hilfreich, wenn man wirklich was verbessern will.
Es ist keine Seltenheit, dass Menschen mit Behinderung, die in Wohnheimen bei der Auslebung ihres selbstbestimmten Lebens durch die betreibenden Träger (die ein wohlwollendes kontrollierendes Auge auf die richtige Umsetzung des selbstbestimmten Lebens haben) erpresst werden eine größere Pflegebedürftigkeit zu simulieren, wenn es um die Einstufung der Pflegestufe geht ...
Für ein paar Stunden mal beim Toilettengang vergessen zu werden, ist nicht so schön ...
Wenn Sie glauben, diese Willkür gibt es nicht, dann müssen Sie sich für diese Annahme nicht schämen, ich glaubte ja auch, dass es im sozialen Bereich sozial zu ging ... wie die meisten, die dort arbeiten und daran kaputt gehen ...
Das Internet ist für mich die genialste Erfindung, die wir für ein Gelingen unserer Zukunft hervor bringen konnten. Es gibt doch den Spruch: Die Welt ist ein Dorf! Der wird wahr, ist Euch das auch schon aufgefallen? In dörflichen Strukturen ist der Zusammenhalt meist größer, da es halt weniger anonym zugeht, wenn noch jeder jeden kennt. Dörfliche Strukturen haben eine hohe Transparenz, jeder kennt eben jeden. In den Anfängen hatten wir den Wert des Internets noch nicht richtig erkannt. Heute haben Firmen, Ministerien und Personen von öffentlichem Interesse Accounts in fast allen sozialen Netzwerken. Ich glaube noch nie war es so einfach seine Meinung mit einzubringen. Ich kann das auch nur empfehlen, dass man sich immer wieder einbringt, wie das obige und auch das nachfolgende Beispiel zeigt.
Da ich gebeten wurde die Regierung daran zu erinnern, warum das nicht mein Gesetz ist, hatte ich neben anderen darauf eine Antwort gegeben, aber dann leider nichts mehr vom BMAS-Redaktionsteam gehört. Ich werde mich dort nochmal in Erinnerung bringen, falls jemand von Euch auch Interesse daran hat dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales zu erklären, warum ihm das Teilhabegesetz nicht gefällt oder sich so wie ich über die Statistiken wundert oder auch nicht versteht, warum Deutschland eine so hohe Kinderarmut hat, wo der Arbeitsmarkt laut Frau Nahles in bester Verfassung ist, einfach facebook öffnen und dann hier klicken und schon seid Ihr in dieser Diskussion. ; )
Wenn Euch unsere Art zu arbeiten gefällt und auch Ihr Flagge zeigen möchtet für den Spruch "Jedes Element zählt"? Dann freuen wir uns, wenn Ihr unser T-Shirt kauft. Auch diese Erlöse fliessen in unsere Projekte.
Wer fühlt sich eigentlich noch gut in Deutschland?
86 % der Arbeitenden leiden an ihrem Arbeitsplatz. Benachteiligte haben die Schnauze voll vom benachteiligt sein. Geht es denn dann wenigstens den Reichen gut? Offensichtlich auch nicht, warum sollte sonst Frau Klatten, eine der reichsten Frauen Deutschlands, einen Gewissensberater engagieren.
Wo sind die Menschen, denen es noch gut geht? Wo sind die fröhlichen Deutschen? Wo?
Wenn sich keiner gut fühlt, worauf warten wir? Durch warten wird das nicht besser!!
"Jedes Element zählt" könnte das nicht ein neues Motto für Deutschland sein?
Für uns bedeutet das übrigens nicht, dass man jeden mögen muss, aber das jeder wichtig ist, jeder wie er da ist!
Stellt Euch folgende Situation vor: Ihr seht wie ein Kind vom Bürgersteig aus auf die Straße rennt. Das Kind kann aufgrund seiner Größe (Perspektive) den nahenden LKW nicht sehen, aber Ihr seht ihn und er ist schnell, sehr schnell. Ihr werdet rennen, um das Kind zurück zu reißen und wenn es Euer eigenes ist, wird Euch dabei für einen Moment das Herz stehen bleiben. Man denkt nicht erst, ob man eingreifen sollte, man greift ein. Alles was reflexartig geschieht liegt in unseren Urinstinkten. Also Eingreifen, um einen anderen vor Gefahr zu bewahren, ist ein Urinstinkt, oder? Ob es das eigene Kind ist, ein fremdes, eins das man mag oder nicht mag, darüber denkt man nicht nach, man greift ein, weil schon im Urinstinkt abgespeichert sein muss, dass jeder wichtig ist. Jedes Element zählt!
Und im Moment rennen Massen von Kindern in Form von ganzen Ländern wie unter anderem Deutschland auf die Straße und sehen den nahenden LKW nicht, weil ihre Perspektive nicht darauf gerichtet ist. Und der LKW ist die Wahrheit, die aufgrund der fehlenden Perspektive nicht gesehen wird! Die Wahrheit hört keiner gern, sie zu sagen kann sogar tödlich sein. Und TROTZDEM muss man sie sagen. An dem Ort, an dem Alfred Herrhausen sein Leben ließ, weil er das Gewissen sowie die Verantwortung in die Wirtschaft zurück holen wollte, da steht auf der Gedenksäule: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar.“ … und dort wo die Liebe größer ist als die Angst, da wird man sie sagen!
Das Leben beginnt dort, wo die Angst endet!
Pegida und Co., auch wenn man sie nicht mag, so sagt ihre Existenz aber doch etwas, was wir nicht ignorieren sollten: einen Schwelbrand haben wir schon! Augen zu und durch ist grad kein guter Rat für uns!
Das aller bitterste und aller schwerste auf dieser Welt ist ehrlich zu sich selber zu sein. Nichts erfordert mehr Mut und Kraft. Und auch ich weiß selbstverständlich ganz genau wovon ich spreche, das wissen wir alle, nicht wahr? Das ist etwas, was uns auch wieder alle eint. Bei jeder Nation, jedem Unternehmen und jedem Menschen liegt irgendwas im Argen (mal mehr, mal weniger) und es ist eine totale Bullshit-Hollywood-Schnulzen-Illusion, das der Tag jemals kommen wird, an dem alles gut ist. Der geilste Tag, den wir auf dieser Welt - meiner Meinung nach - überhaupt hinbekommen könnten, ist der, an dem wir akzeptiert haben, dass es in der Natur der Sache liegt, dass wir alle Fehler machen werden und zwar solange wir leben. Erst wenn ich das Leben der Bettina Knierim schon einmal gelebt hätte, erst dann könnte es mir doch überhaupt gelingen es fehlerfrei zu leben. ABER auch dieser Wunsch würde ja zu nichts führen. Angenommen es wäre möglich, was würde passieren, wenn ich den ersten Fehler, den ich gemacht habe, dann nicht noch mal mache? Eben, alles Nachfolgende würde sich ändern und schon bin ich wieder der Situation ausgesetzt, das ich nicht umhin komme Fehler zu machen.
Um noch mal auf den geilsten Tag zurück zu kommen, den wir meiner Meinung nach maximalst erleben könnten, wäre, wenn wir alle akzeptierten:
- dass wir alle Fehler machen
- dass ehrliche Vergleiche sinnhaft sind
- dass es gut ist eine Prägung zu erhalten auch wenn sie nicht ideal ist
- dass wir in regelmäßigen Abständen überprüfen müssen, ob die bis dahin gelebten Werte
beibehalten werden sollten oder nicht
- und dass jedes Element zählt
Auch wenn mein Herz schon lange in Italien zuhause ist. Meine Wurzeln sind der Kohlenpott. Das habe ich nie vergessen, das habe ich nie geleugnet und wüsste auch nicht, warum ich es tun sollte. Der Kohlenpott, das ist die Ecke Deutschlands, wo sie alle nur zum Malochen hin wollten und dann schnell wieder weg. Bei mir auf dem Schreibtisch steht ein Aufkleber, drauf steht: „Ruhrpott … man gewöhnt sich an alles.“ Wenne aussem Pott komms dann bisse anpassungsfähig. Der Kohlenpott, die Ecke Deutschlands, wo sie Dir unverblümt sagen, wo der Hammer hängt. Die Ecke Deutschlands, wo die Wäsche nach dem Aufhängen dreckiger war als man sie zuvor in die Waschmaschine gab. Die Ecke Deutschlands, wo sie dicht auf dicht leben und im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte die wenigsten Ausschreitungen gegenüber Ausländern haben. Die Ecke Deutschlands, wo Ali und Peter schon vor Jahren Seite an Seite, die Kohlen hoch geholt haben, ganz ohne die Worte Integration und Inklusion zu kennen. Die Ecke Deutschlands, wo man auffe Zeche, auffe Hütte und auf Schalke ging. Die Ecke Deutschlands, wo et imma nen Büdchen umme Ecke gab und gibt. Die Ecke Deutschlands, wo Malochen Tradition war. Die Ecke Deutschlands, die für mich den schönsten Gruß hat, dem man jemanden sagen kann. Glück auf! In den zwei Worten liegt das ganze Wesen des Ruhrgebiets! Es ist der Gruß der Bergleute, die in die Grube fuhren, um vor Ort die Kohle abzubauen. Es ist der Wunsch des anderen, dass man nach getaner Arbeit wieder hoch kommen wird. Da unten galten für alle die gleichen Bedingungen, alle mussten sich die Hände dreckig machen, alle atmeten die gleiche Luft. Die Gefahr, die die Arbeit mit sich brachte, war für alle gleich, es machte Sinn gut aufeinander acht zu geben und das tat man auch. Man wusste ganz genau, was man meinte, wenn man „Glück auf“ sagte, es waren ja schon welche unten geblieben. Auch von den Bergleuten kann man viel lernen! Und die letzte Zeche, die noch in Betrieb ist, steht in Bottrop, wo auch wir unseren Firmensitz haben. Wir gehören zu den letzten Mohikanern.
Was machen wir jetzt? Ärmel hochkrempeln? Vor Ort die Kohlen hoch holen? Wir haben doch schon ganz andere Klamotten gewuppt! Oder? Wir haben dieses Land zweimal wieder aufgebaut, wiedervereinigt, Wellen von Flüchtlingen aufgenommen und son bisschen Inklusion, ausgerechnet das, was uns allen gut tun würde, da machen wir jetzt schlapp? Kommt, lasst uns mal anfangen! Oder noch viel lieber und ganz von Herzen:
Glück auf!
Eure Bettina von #JedesElementZählt
Kommentar schreiben
Bettina Knierim (Sonntag, 19 Juni 2016 23:10)
Zusammenhängend denken wird durch unsere Art zu leben erschwert, da es auf den ersten Blick auch nicht zwingend gebraucht wird. Man kommt auch prima ohne klar, aber eben nur auf den ersten Blick. Gerade durch die Globalisierung können wir es uns gar nicht mehr erlauben Zusammenhänge nicht zu beachten.
Zusammenhängend zu denken ist nichts Besonderes, nichts Außergewöhnliches und schon gar nicht überirdisch, sondern durch Erziehung förderbar wie natürlich auch abtrainierbar. Seit Jahrzehnten setzt man auf Abtrainieren, leider mit großem Erfolg.
Wenn man heute überleben will, geht man in den Supermarkt und kauft dort seine Lebensmittel ein. Es ist nicht erforderlich einen Bezug zum Lebensmittel zu haben und darum ist er bei den meisten auch nicht mehr vorhanden. Für die meisten Menschen ist es gar nicht mehr nachvollziehbar, dass sie mit jeder Kaufentscheidung mitentscheiden wohin diese Welt steuert.
Ich mach es mal am Beispiel vom Kauf von Fleisch deutlich. Ohne es zu verstehen entscheidet man in dem Moment unter Umständen mit, dass Menschen in Afrika nichts mehr zu essen haben werden und irgendwann als Flüchtlinge in Deutschland eintreffen. Zusätzlich entscheidet man sich zu einem erhöhten Krankheitsrisiko bei sich selbst.
Wenn man Fleisch zu einem sehr niedrigen Preis erwerben möchte, zwingt man die Tierfleischproduzenten dazu Wege zu finden so günstig wie möglich zu produzieren. So passiert es dann, dass dem Tierfutter Mittel beigefügt werden, die das Fleischwachstum beschleunigen. Ob diese Mittel Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen haben, achtet man nicht. Durch den steigenden Bedarf an Fleisch muss man trotz Wachstumsbeschleuniger auf Anbauflächen außerhalb des eigenen Landes zurück greifen. Dafür bieten sich dann Anbauflächen in Afrika an. Je mehr Anbaufläche für die Länder mit hoher Tierproduktion „abgegeben“ werden, desto weniger Anbaufläche bleibt den Afrikanern für ihre eigene Nahrungsherstellung.
Was durch unsere Kaufentscheidungen passiert ist, kann man sich bildlich wie folgt vorstellen. Man geht zu einem Nachbarn rüber und isst bei ihm mit. Jeden Tag. Man hat sich übrigens selbst eingeladen. Irgendwann nimmt man noch ein paar Dachziegel vom Dach, man braucht halt grad welche. Der Nachbar hat noch Holz das könnte man auch noch gut gebrauchen und deswegen nimmt man das auch noch mit. Zurück bleibt ein Mensch, dem man ungefragt weg genommen, was er zum Leben brauchte. Und er hat aber gar nicht die Person erkannt die das getan hat, sondern es ist auf einmal einfach alles weg.
Mit dem Kauf einer Pizza kann man mit entscheiden, ob Menschen getötet werden. Beim Kauf einer Tiefkühlpizza von Dr. Oetker entscheidet man mit, dass Gelder in die Rüstungsindustrie fließen, weil Dr. Oetker sich entschieden hat seine Gewinne in derartige Unternehmen zu investieren. So kann es tatsächlich passieren, dass man mit dem Kauf einer Pizza mit dazu beigetragen hat, dass ein Kind auf offener Straße erschossen wurde …
Also zu glauben, dass man selbst nichts an der Misere in der Welt mit beiträgt, stimmt so nicht.
Jeder einzelne kann zu den Geschicken in dieser Welt mit beitragen. Deswegen ist die Regierung natürlich nicht raus aus der Verpflichtung, im Gegenteil, da sie ja oft die Rahmenbedingungen festlegen. Sie legen Hartz IV- Sätze fest und damit auch gleichzeitig, ob dieser Teil der Bevölkerung eine Ernährung wählen kann, die die Geschicke im Rest der Welt positiv oder negativ beeinflussen werden. Sie legen die Bildungsplanung fest, also ob Kinder gefördert werden in Zusammenhängen zu Denken oder nicht.
Flüchtlinge, die nun auf einmal vor unserer Tür stehen, zeigen uns die Auswirkungen, wenn man aufgehört hat in Zusammenhängen zu denken. Menschen mit Behinderung, die nun aufeinmal ihre Rechte einfordern, zeigen uns ebenfalls was es bedeutet nicht in Zusammenhängen gedacht zu haben UND welches Menschenbild wir leben.
Man kann Meinungen ins Lächerliche ziehen, man kann Menschen wie Alfred Herrhausen und Jo Cox durch ihr Ableben zum Schweigen bringen. Das Problem wird dadurch allerdings nicht zum Schweigen gebracht und gelöst schon gar nicht. Je länger man wartet, desto schlimmer wird es!
So bitter es ist, so einfach ist es auch!