Infos wie man sein StartUp, bzw. seine neue Projektidee finanziert bekommen könnte über Bank, Crowd, Investor bis Zuschuss

 

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Hallo an Alle,

 

wir standen im Herbst letzten Jahres selbst vor der Frage wie wir die Finanzierung einer Projektidee zum Stehen bekommen. Wir haben es nun letztlich ganz anders gemacht, aber ich hätte es jetzt zu schade gefunden die gesammelten Infos einfach im Papierkorb verschwinden zu lassen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen von Euch, um sein StartUp, bzw. sein Projekt/Produkt zum Stehen zu kriegen.

 

Eins noch vorweg wir sehen uns nicht in der Position für andere eine Beratung in diesem Themenbereich durchzuführen, unser Steckenpferd ist es Kompetenzen festzustellen, zu entwickeln und dialogfähig zu machen, auch Strategien entwickeln das ist absolut unser Ding wie auch das Herstellen von und Sensibilisieren für Chancengleichheit. Wenn man ganz am Anfang steht, werden einem die folgenden Infos aber bestimmt hilfreich sein auch wenn von uns dazu keine vertiefende Hilfe geboten werden kann.

 

Erst mal konnten wir feststellen, dass so gut wie niemand mehr an einem Businessplan interessiert ist. Es hat halt keiner mehr Zeit zum Lesen ; ), die Dinger umfassen ja auch mal locker 40 Seiten. Falls aber doch noch ein Businessplan gewünscht ist, lässt sich die Software vom BMWi empfehlen: http://www.bmwi-unternehmensportal.de/DE/Planer-Hilfen/Planer/BMWi-Businessplan/inhalt.html

 

Meist wird heute eher ein Pitch Deck verlangt. Was ein Pitch-Deck enthalten sollte findet man ganz gut aufgeführt hier: https://www.fuer-gruender.de/kapital/eigenkapital/pitch-deck/.

 

Da unser Firmensitz in NRW liegt haben wir nach deutschlandweiten Finanzierungen gesucht, aber auch nach landesspezifischen. Von den landesspezifischen Möglichkeiten führe ich dann jetzt auch nur NRW auf, in den anderen Bundesländern gibt es aber ähnliche Möglichkeiten, die sich über die Schlagworte mit dem jeweiligen Bundesland bestimmt finden lassen. Oder wenn Ihr cool findet was NRW für StartUps so zu bieten hat dann siedelt doch nach NRW um, auch früher kamen die Leute ja schon der Kohle wegen zu uns. ; ) Dank des Einzugs der FDP in die NRW Landesregierung soll es ja in NRW sogar ein Programm geben, in dem 1.000 StartUps über ein Jahr 1.000,00 € monatlich erhalten, damit zumindest das nötigste wie Miete, Essen, etc. abgedeckt ist und man sich voll auf das Umsetzen der eigenen Idee konzentrieren kann. So ein kleiner Vorreiter des Bedingungslosen Grundeinkommens, hier natürlich noch mit einer Bedingung, dass man eine Firma gründen muss, aber immerhin.

 

Ein Start mit Mezzaninkapital ist bestimmt schon mal nicht das Schlechteste. Die KBG NRW vergibt solches für Gründer und zwar bis zu 35.000,00 €. Ist man vom Projekt überzeugt geht die Umsetzung fix, so verspricht man es zumindest. Hier der link zum entsprechenden Flyer.

 

Auf der HP: https://www.kbg-nrw.de/de/produkte/mikromezzaninfonds/ am besten schon das Antragsformular runterladen und ausfüllen. Uns hatte man zunächst gesagt, man bräuchte das Antragsformular nicht direkt mitbringen, es müsste erst ein Informationsgespräch geführt werden. Das stellte sich dann vor Ort als falsch raus. Also egal was man Euch sagt, nehmt das Antragsformular und alle darin geforderten Unterlagen gleich mit. Lest Euch auch die Vertragsinhalte, die Ihr ebenfalls auf der HP findet, genau durch, ob Euch eine Finanzierung dieser Art überhaupt zusagen würde.

 

Für den Fall, dass Ihr schon ein Unternehmen habt, bzw. mit dem Mezzaninkapital dann gegründet hättet und Eure neue Projektidee in Richtung Digitalisierung geht und Ihr da eigentlich noch Knowhow bräuchtet, hat das Land NRW einen interessanten Innovationsgutschein ins Leben gerufen: https://www.ptj.de/innovationsgutschein-digitalisierung. Zur Beantragung des Gutscheins muss man eine Hochschule mit einbinden. Wir finden für den Raum NRW die Hochschule Ruhr West dort sehr innovativ, da dort auch seit Jahren ein FabLab installiert ist. Dieses FabLab:

http://fablab.hochschule-ruhr-west.de/content/index_ger.html  bietet die Möglichkeit, dass man seine Idee bereits erproben kann, bevor man an die Umsetzung geht. Entscheidet man sich, dass der Innovationsgutschein in Frage kommt, würden wir empfehlen Herrn Prof. Dr. Schäfer für die Beantragung zu kontaktieren: https://www.hochschule-ruhr-west.de/forschung/fachbereich-1/institut-informatik/beschaeftigte/prof-dr-michael-schaefer/

 

Wenn Ihr Euch vorstellen könnt auch Menschen mit Behinderung in Eure Projektidee mit einzubinden, kann es Sinn machen über das Angebot des Landes NRW nachzudenken, indem man eine Bezuschussung von bis zu 20.000,00 € pro geschaffenen Arbeitsplatz erhält. Die Bezuschussung ist nicht an den Arbeitsplatz gebunden, sondern darf in das Gesamtvorhaben mit einfließen: http://www.gib.nrw.de/themen/wege-der-arbeit/integration-unternehmen/programminfos. In meinen Augen wird noch oftmals unterschätzt, was Menschen mit Behinderung an Potential in ein Unternehmen mit einbringen können. Ich habe oft den Eindruck gewonnen, dass man sich zu sehr auf die Einschränkung konzentriert als auf das was die Einschränkung nämlich auch viel ausgeprägter hervor bringt wie bei einem Menschen der diese Einschränkung nicht hat: http://bit.ly/2tqPWGm.

 

Und einen NRW Tipp habe ich noch, dann komme ich auf die bundesweiten Möglich-keiten. Die NRW Bank bietet einen Universalkredit, der wahrscheinlich für so ziemlich jedes Vorhaben passend ist.

 

Bundesweit sind zwei Websites interessant u. a. auch für NGO’s, um einen Einblick in Fördermöglichkeiten zu erhalten: http://trendbote.de/ und https://foerder-lotse.de/. Einen sehr umfassenden Überblick über alle bundes- und landesbezogenen Fördermöglich-keiten für alle, also NGO’s, Unternehmen, Gründer, etc.  bietet die Förderdatenbank vom BMWi: http://www.foerderdatenbank.de/. Wichtig zu wissen ist, dass generell, wenn man die Banken von Bund und Ländern (wie z.B. die NRW Bank) in Anspruch nehmen muss für ein Förderprogramm, dies nur über eine Hausbank geht. Die Hausbanken sind der Ansprechpartner und „Möglichmacher“ an diese Kredite / Förder-programme zu kommen. Was offiziell nicht gesagt wird, aber definitiv so ist, es gibt kaum Banken, die einen Gründer bei der Beantragung dieser Kredite/Förderprogramme begleiten. Sparkassen und eine Handvoll Volksbanken machen es, aber die zählten nun auch noch nie zu den risikofreudigsten. Kann man die Sparkasse oder Volksbank nicht überzeugen sind diese Möglichkeiten im Grunde genommen nicht abrufbar.

 

Da seit der Finanzkrise Banken generell die Hände bei der Vergabe von Risikokapital gebunden sind, ist nun grad eine Innovation entstanden, die ich richtig klasse finde.  Da ja im Grunde Kapital für jedes StartUp und jede neue Projektidee immer Risikokapital darstellt, erstickten meiner Meinung nach viele Innovationen der letzten Jahre schon im Keim. Zum Glück denken erste Banken darüber nach in die Crowdinvestingsparte „umzusiedeln“, um für ihre Kunden attraktiv bleiben zu können, sowohl  für die, die ihr Kapital anlegen wollen, als auch für diejenigen, die überhaupt dafür sorgen können, dass sich Kapital mehrt, also die verrückten Mutigen die sich in diesen Zeiten immer noch trauen StartUps und neue Projektideen in die Tat umzusetzen. Und die erste Bank, die es seit Beginn des Jahres schon umgesetzt hat, ist die GLS Bank. Es gibt nun folgende Crowdinvestingplattform der Bank: https://www.gls-crowd.de/. Die Projekte werden vorgeprüft von der GLS Bank und man kann zum jetzigen Zeitpunkt sicher sein, dass die Projekte, die auf die Crowdinvestingplattform gestellt werden, innerhalb von ein paar Tagen die Vollfinanzierung erreichen. Im Unterschied zu herkömmlichen Plattformen ist es hier grad umgekehrt, die Crowd (Mitglieder der GLS Bank) ist riesig, das dahinter stehende Geld ist ebenso riesig nur an Projekten mangelt es noch. Weitere Banken werden nachziehen, es lohnt sich auch die anderen Banken im Blick zu behalten!

 

Einen Überblick über alle Crowdplattformen, egal ob Funding oder Investing bietet diese Website: https://www.crowdfunding.de/plattformen/. Es lohnt sich auch mal nachzuschauen, ob von den aufgeführten Plattformen auch Mitarbeiter in XING vertreten sind, so ist z. B. die Plattform https://www.ecocrowd.de/ der Deutschen Umweltstiftung mit Herrn Michael Golze auf XING vertreten und ansprechbar.

 

Der Unterschied zwischen Funding und Investing ist übrigens, dass es sich beim Funding um eine Art Spende handelt und beim Investing die Crowd am Unternehmen beteiligt wird. Beim Funding erhält der Spender meist ein Geschenk und dann bestehen dort keinerlei Verpflichtungen mehr und beim Investing  gelten die Regeln wie sie bei Unternehmensbeteiligungen üblich sind. Wenn man übrigens ein Crowdinvesting nutzen möchte, muss man eine Rechtsform gewählt haben, die Beteiligungen überhaupt erst möglich macht wie GmbH, etc.

 

Wer Unterstützung bei einer Crowdfunding-Aktion benötigt, können wir folgendes Buch, was unter anderem von den Machern der Plattform Startnext geschrieben wurde, empfehlen: „Das Crowdfunding Handbuch“ ISBN 978-3-936086-80-5. Die Vorbereitungszeit einer solchen Aktion darf man nicht unterschätzen. Das Geld für das Buch ist gut investiert, um möglichst im ersten Versuch sein Projekt erfolgreich finanzieren zu können.

 

Die Kalkulation eines Projekts muss immer gut durchdacht sein. Die Durststrecke muss realistisch kalkuliert werden. Die monatlichen Kosten dürfen einen nicht auffressen bevor die ersten Einnahmen kommen. Am besten sind natürlich Projekte die sofort eine monatliche Einnahme bieten, das lässt sich aber natürlich nicht mit allen Ideen so umsetzen. Es macht Sinn sich die Kosten so klein wie möglich zu halten, aber natürlich auch nicht an den Stellen zu sparen die zum Durchbruch verhelfen. Falls man Maschinen zur Umsetzung der Idee benötigt, lohnt es sich ggf. bei den Kalkulationen auch über Leasing statt Kauf nachzudenken, wie es z. B. hier angeboten wird: https://www.abcfinance.de/. Und wenn man erst mal rumtüfteln muss, was für Maschinen man wirklich brauchen wird, bieten sich FabLab’s an die es mittlerweile in vielen Städten gibt. Weiter oben hatte ich ja schon das FabLab der Hochschule Ruhr West erwähnt, solche Möglichkeiten gibt es landesweit, wie z. B. in München: https://www.maker-space.de/de/index.html. Dort kann man gegen eine verhältnismäßig kleine Gebühr wie in den meisten FabLab’s die besten Maschinen nutzen, um überhaupt erst mal ein Gefühl dafür zu bekommen wie man es machen muss. Einfach mal googlen welche Möglichkeiten es in Eurer Nähe gibt.

 

Weitere Anregungen um Kosten erst mal klein zu halten, findet man in einem Blogbeitrag auf meiner privaten HP und wenn man feststellt auch mit einer kleinen monatlichen Unterstützung von Familie, Followern, Fans, etc. ist ein Projekt umsetzbar, dann finde ich immer noch die neue Dauercrowd-Plattform: https://steadyhq.com/de empfehlenswert.

 

Bei der Suche nach Investoren außerhalb von Crowdplattformen empfanden wir am Effektivesten einen Tipp von einem Geschäftspartner sich an Privatbanken zu wenden, alles andere war die Zeit, die man investierte nicht wert. Es gibt keine vollständige Übersicht der Privatbanken in Deutschland. Man muss sich die Mühe machen für die eigene Stadt, Region die Privatbanken ausfindig zu machen. Kredite braucht man dort nicht erhoffen, aber einige dieser Banken (nicht alle) suchen interessante Beteiligungen für ihre vermögenden Privatkunden. Ein Pitch-Deck ist für eine erste Anfrage vollkommen ausreichend. Es handelt sich für den Investor natürlich dann immer noch um Wagniskapital, schafft man es aber mit der Idee zu überzeugen, könnte noch ein Programm vom Bund dem Investor die Entscheidung erleichtern: http://www.business-angels.de/invest-zuschuss-fuer-wagniskapital/. Einfach mal die Banken abklappern! ; ) Mut wird in Deutschland nicht unbedingt belohnt, aber dennoch gehört den Mutigen die Welt, zur Not, wenn man niemanden findet der an einen glaubt, kann man ja noch nach Israel auswandern: https://www.brandeins.de/archiv/2016/digitalisierung/israel-hightech-wirtschaftswunderland/!

 

Wenn Ihr für die Vermarktung Eures Produkts Firmen benötigt, die sich etwas offener als andere zeigen, könnt Ihr von unserer HP eine Liste von 800 Firmen herunterladen, die wahrscheinlich so aufgestellt sein sollten. Firmen die von Ihren Mitarbeitern geschätzt werden, die machen was richtig. Es spiegelt sich in deren Unternehmenszahlen und es ist bestimmt leichter dort als anderswo anzuklopfen.

 

Zum Schluss kann ich noch eine Community und zwei Blogs empfehlen. Die Community von: https://letsseewhatworks.com/ finde ich super, dort tauschen sich Gründer ehrlich aus, was für sie Sinn gemacht hat und was nicht! Wenn man anfangen muss sich um Führungsfragen Gedanken zu machen, weil das Team hoffentlich stetig anwächst, dann finde ich den Blog von Ernst Holzmann klasse: http://ernstholzmann.com/! Und damit man im täglichen Wahnsinn nicht total durchdreht und sich daran erinnert, ach guck wir sind ja alle „nur“ Menschen kann man hier prima runter kommen: http://mymonk.de/, aber auch mal nachdenklich gestimmt werden!

 

So und nun bleibt es mir nur noch mit dem Gruß meiner alten Heimat Euch zu wünschen, dass Ihr für Eure Ideen die Kohlen hoch holt! ; )

 

In dem Sinne:

 

Glück Auf!

 

Bettina

 

P.S.:

Wo ich dieses Bild gefunden hatte, weiß ich leider nicht mehr, somit kann ich keine Bildquelle angeben, aber ich wollte es trotzdem gerne benutzen, da es vielsagender ist als manche Worte!

 

Durch das Veröffentlichen dieses Blogbeitrags als Thread in einigen XING-Gruppen konnte ich interessante Gespräche/Schriftverkehr führen, wovon ein paar Sachen wiederum auch für alle bereichernd sein könnten, die ich hiermit nachtrage:

 

Nämlich ein neu gegründetes Portal http://www.superwitches.com/ mit dem die zwei Initiatorinnen eben genau in diese Problematik rein gehen, dass es für StartUps immer schwerer bis unmöglich wird Wagniskapital zu generieren. Hierzu gibt es am 21.7.2017 um 17.30 im Mariott in Berlin ein Meeting mit Initiatoren und Investoren für Superwitches. Wer noch hin will nimmt am besten mit Eva-Catrin Reinhardt Kontakt auf.

 

Das Thema Fördermittel ist derart komplex, dass man auch als gestandener Unternehmer graue Haare kriegen kann und als StartUp schon erst recht. Wer sich schon lange mit dem Thema auseinander setzt weiß, dass es sich aber doch lohnt. Und in diesem Bereich erlebe ich es gerade, dass Silke Bremser eine echte Hilfe darstellt, zumal Sie sich auch bezgl. der Fördermöglichkeiten für Investoren auskennt: http://www.silkebremser.de/2017/07/03/wie-sie-100-000-euro-geschenkt-bekommen/

 

Und last but not least, aber wirklich not least hat mich das Gespräch mit Stephan Meurisch total fasziniert. Der Mann hat weder ein Portal für StartUps noch Fördermittel in petto, aber eine Botschaft! Den Herausforderungen denen sich ein StartUp zu stellen hat, angefixt von einer Idee ohne Kapital sich auf einen langen Weg machen ohne zu wissen, wann man ankommt, geschweige denn, ob man ankommt, hatte auch er sich gestellt … aber anders! Er ging 13.000 km!!! von München bis Tibet ohne Geld nur mit seiner Habseligkeit eines 30 kg schweren Rucksacks. Er wollte es in 2 Jahren schaffen, 4 sind es geworden. Wer in live hören will und sich am 26.07.2017 grad in München aufhält, der kann sich hier bestimmt was Zähigkeit und Improvisation anbelangt bereichern lassen: https://www.xing.com/events/muc-tibet-18-836-562-schritte-wichtigste-1833124 oder mal auf der HP http://longtrailtotibet.blogspot.it/ stöbern.

 

Also Leute, never never give up!!!

Bettina

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